Es gibt viele Möglichkeiten, einen Hund für seine Leistung zu belohnen. Neben Lob, Spiel und Streicheleinheiten gehören dazu natürlich besondere Leckerbissen. Dabei sollte man jedoch auf den Ernährungswert und den Energiegehalt der Leckerlis achten. Grundsätzlich nimmt ein Tier immer dann zu, wenn es mehr Kalorien aufnimmt, als sein Körper an Energie verbraucht. Es ist daher ratsam, den Kalorienbedarf des Hundes genau zu berechnen (z. B. beim Tierarzt) und einen Speiseplan aufzustellen, in dem auch Leckerlis und Snacks berücksichtigt werden. Besondere Leckerbissen sollten nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des Energiebedarfs decken.
Bringt ein Hund kurze Höchstleistungen, hat das fast keine Auswirkung auf seinen kalorischen Tagesbedarf. Hunde, die ihre Besitzer in den Stall und auf längere Ausritte begleiten und dabei z. B. am Tag zwei Stunden im Schritt und zwei Stunden im Trab unterwegs sind, erbringen eine Ausdauerleistung und benötigen rund ein Drittel mehr Energie. Solche Hunde vertragen eine Extraportion Futter.
Zu viele Leckerlis können aber auch in diesem Fall leicht zu Übergewicht führen. Greifen Sie lieber auf fettarme Snacks zurück, die schmackhaft, kalorienarm und leicht verdaulich sind. Geeignet ist z. B. der kalorienarme Erziehungssnack Educ, der im Fachhandel und in Tierarztpraxen erhältlich ist, aber auch kleine Stücke frisches Gemüse oder Obst.
Nicht geeignet sind Weintrauben oder Trockenobst, denn im Zusammenhang mit der Aufnahme von Trauben, Rosinen oder Traubentrester sind bei Hunden Vergiftungen und Todesfälle aufgetreten. Da die Ursache bisher nicht geklärt werden konnte, ist aus tierärztlicher Sicht grundsätzlich von der Fütterung von Weintrauben an Hunde abzuraten.
Trockenobst ist oft nicht nur gezuckert oder geschwefelt, sondern enthält aufgrund seines niedrigen Wassergehalts im Vergleich zu frischem Obst auch relativ viele Kalorien, so dass es die Energieaufnahme bereits in kleinen Mengen deutlich erhöhen kann.
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Dr. Claudia Rade, Fachtierärztin für Tierernährung & Diätetik bei Royal Canin.
TIPP von Dr. Claudia Rade, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik bei Royal Kanin:
Bei einer Magendrehung dreht sich der Magen des Hundes, der zwischen Speiseröhre und Darm wie an einer Schnur aufgehängt ist, um die eigene Achse. Der Magen ist dann verschlossen und gast innerhalb weniger Stunden schmerzhaft auf. Gleichzeitig werden Blutgefäße abgeschnürt und Nervenstränge gequetscht. Typische Anzeichen: der Hund wird unruhig, setzt sich hin, speichelt, hechelt und versucht, zu erbrechen (ohne das „etwas kommt“) oder Kot abzusetzen. Später, wenn der Magen aufbläht, wird der Hund zunehmend ruhiger, dann teilnahmslos bis er in einen Schockzustand übergeht.
Das alles dauert nur wenige Stunden. Daher sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen, wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Hund könnte an einer Magendrehung leiden. Denn ähnlich wie bei der fortgeschrittenen Kolik eines Pferdes ist dann sofortiger Handlungsbedarf gegeben. Nur in den ersten Stunden nach einer Magendrehung ist die Chance, dem Hund zu helfen, gut. Ohne Operation verläuft eine Magendrehung immer tödlich.
Die Ursachen sind nicht völlig geklärt. Ein größeres Risiko besteht auf jeden Fall, wenn der Hund vom Fressen einen vollen Magen hat und sich dann ausgelassen bewegt. Daher sollte nach jeder Mahlzeit eine Ruhepause von mindestens einer Stunde eingehalten werden. Es gibt aber auch andere Risikofaktoren, z. B. haben größere Hunde mit tiefem Brustkorb häufiger eine Magendrehung als kleinere Hunde.
Unabhängig davon ist es sinnvoll, die Tagesration eines Hundes auf mehrere kleine Mahlzeiten zu verteilen. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Hund die Nahrung ohne Hast aufnimmt und dadurch möglichst wenig Luft schluckt.
Dies ist beispielsweise durch die Verwendung eines „Slow Down“-Napfes möglich. Die Fütterung einer hochverdaulichen, energiedichten Nahrung senkt die Futtermenge und ist bei großen, aktiven Hunden von Vorteil. Für Riesenrassen gibt es spezielle Nahrungen, deren Kroketten so beschaffen sind, dass der Hund ausgiebig kauen muss. Auch dadurch wird Schlingen und die Aufnahme großer Luftmengen verhindert. Ebenso wichtig ist, dass die Nahrung hygienisch einwandfrei, also frei von Schimmel und Fäulnis-Bakterien ist. Denn eine mikrobielle Verunreinigung der Nahrung kann zu Gärprozessen führen, durch die es zur Gasentwicklung im Magen kommen kann.
Katrin Ehrlich (links) ist 48 Jahre alt, hat vier Pferde, Hund und Katzen. Sie wohnt auf dem Land im Spessart – mit Pferden und Koppeln am Haus und versorgt alles selbst. Seit vier Jahren praktiziert sie in ihrer Tierheilpraxis. Die „Pferdefrau durch und durch“ machte mit 16 eine Lehre als Pferdewirtin. Seit dem arbeitet sie professionell mit Pferden, vor allem auch in der Korrektur von Reitpferden. Zur Zeit schreibt Katrin Ehrlich ein Buch über ihre Erfahrungen mit Pferden und Menschen. „Das Thema Insektenschutz und Sommerekzem kam mit meinen Pferden und beschäftigt mich seit 15 Jahren“, so die Fachfrau.
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Hunde lieben es, sich im hohen Gras zu wälzen und zu spielen. Aber hinterher ist oft die Juckerei groß. Erst wird geleckt, geknabbert und gekratzt. Gegen rote Haut und offene Stellen gibt es oft dann Cortison oder Antibiotika. Ein Teufelskreis beginnt, weil der Juckreiz bleibt, aber Magen-Darmprobleme hinzukommen. Hautprobleme bei Hunden werden immer häufiger und sind sehr schwierig zu therapieren. Wie beim Menschen sind Allergien oder Hautkrankheiten wie Neurodermitis oft komplexe Krankheitsverläufe, die ganzheitlich betrachtet werden müssen. Aber es gibt es noch ganz andere Übeltäter, die bei Tieren schlimmen Juckreiz verursachen.
Unsichtbare Feinde
Nicht zu unterschätzen sind bei Hunden das immer stärkere Vorkommen von Ektoparasiten. Dazu gehören Milben und Flöhe. Milben sind sichtbar oder unsichtbar, auf oder unter der Haut, oft aber selbst mit einer Untersuchung eines Hautgeschabsels nicht feststellbar. Die häufigsten Arten beim Hund sind • Demodikose/Haarbalgmilben • Grasmilben • Räudemilben • Ohrmilben • Nasenmilben.
Wenn Hunde vor allem im Frühjahr oder Herbst mit dem Kratzen und Fellknabbern anfangen, sollte an einen Milbenbefall gedacht werden. Schlau ist, wer schon in den Anfängen Maßnahmen trifft, bevor der Befall zu groß wird. Später helfen dann oft nur noch Chemiebomben, die dem ohnehin angeschlagenen Organismus des Hundes schwer zu schaffen machen können.
Wie kann man selbst helfen?
Beim Verdacht eines Milbenbefalls sofort handeln: Waschen Sie ihren Hund mit einem möglichst unschädlichen, aber wirksamen Milbenshampoo. Dann tragen Sie ein möglichst natürliches Spot-On Präparat auf, das explizit gegen Milben wirkt. Zu denken ist dabei an Dekansäure, die aus Kokosöl gewonnen wird. Reines Kokosöl ist auch ein gutes Mittel zur natürlichen Milbenbekämpfung. Dabei sollte die Umgebung des Hundes unbedingt mitbehandelt werden. Unterlagen und Liegeplätze heiß waschen und mit einem Umgebungsspray gegen Milben mit ähnlichen Wirkstoffen behandeln. In der Milbenzeit macht es Sinn, nach dem Gassi gehen, die unteren Regionen des Hundekörpers (Bauch und Beine) abzuwaschen oder mit einem feuchten Fensterledertuch abzureiben. Findet keine Besserung durch die natürlichen Maßnahmen statt, müssen spezielle Mittel mit chemischen Wirkstoffen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Ivermercin.
Aber Vorsicht: Cortison wirkt bei Milbenbefall gegenteilig.
Milben sind auf andere Hunde ansteckend. Der Mensch fungiert für die meisten Milbenarten als Zwischenwirt und ist für einen versehentlichen Kurzbesuch interessant.
WEITERE URSACHEN
Immer öfter leiden Hunde aber auch an einer Futtermittelallergie, was man bei jeder Umstellung im Auge behalten sollte. Unverträg- lichkeiten zeigen sich auch hier oft mit Juckreiz und schlechtem, stumpfen Fell. Hilfe bringt meist nur die konsequente Änderung der Ernährung. Reines, gutes Fleisch mit der Beigabe von Gemüse, möglichst Kohlenhydratfrei, lässt schon oft nach spätestens vier bis sechs Wochen eine deutliche Besserung erkennen. (Immer mehr Hersteller bieten entsprechende Fertignahrung an, Anm. d. Red.).
Tipps zur Homöopathie
Ledum reduziert die Reaktion auf die Stiche. Bei Stichen mit kalter Haut, zum Beispiel Zeckenbisse. Soll selbst bei Räude Insekten fernhalten. Apis bei Stichen mit Schwellung und heißer Haut. Auch Kälte bessert und lindert. Rhus Tox wird eingesetzt bei Juckreiz mit Bläschenbildung, Ekzem, Dermatitis (die Haut ist trocken, heiß, brennend). Besserung verschafft auch heißes Wasser. Propolis ist ein gutes Mittel zur Stärkung der Immunabwehr. Auch bei Pilzinfektionen, Allergien, Ermüdung und Hauterkrankungen einen Versuch wert.
Grundsätzliches zur Dosierung: Die Mittel wirken gut in der Potenz C30, drei bis fünf Globulis pro Gabe. Zu Beginn häufiger geben, dann reduziert, zum Beispiel anfangs alle zwei Tage, dann nur noch zwei Mal pro Woche, dann ein Mal pro Woche.